Roséwein - Warum er so beliebt ist
Eine magisch anziehende Farbe und ein besonderer Geschmack. Lange wurde er belächelt, mittlerweile wird Roséwein in manchen Regionen mehr ausgeschenkt als Weißwein und ist nicht mehr wegzudenken. Wir verraten dir, warum Rosé so beliebt ist!
Technisch gesehen sind Roséweine Weißweine mit falscher Farbe. Der Unterschied: Roséweine werden aus roten Trauben gewonnen. Sie können aus nahezu allen roten Rebsorten erzeugt werden. Im Gegensatz zu Rotwein haben die Trauben aber nur ein paar Stunden Kontakt mit den Beerenschalen, sodass kein Tannin extrahiert wird und in dieser kurzen Zeit auch nur wenig Farbe abgegeben werden kann. Die Farbtönung hängt also von der Dauer der Maischezeit ab. Für Roséweine gelten die gleichen Qualitätsvorschriften und Regeln wie für die Rotweine der jeweiligen Anbaugebiete.
Wie wird Roséwein hergestellt?
In der Regel entstehen Roséweine nicht durch das Verschneiden fertiger Rot- und Weißweine, was oft vermutet wird. Roséweine werden meist aus roten Trauben gewonnen und es gibt grundsätzlich drei verschiedene Methoden der Herstellung.
Die Mazeration
Die Mazeration beschreibt den direkten Kontakt der Traubenschalen mit dem Most. Bei einem Rotwein ist es üblich, dass er auch mal zwei Wochen im Tank mit den Schalen verbringt, um möglichst viel Farbe und Geschmack zu gewinnen. Bei Roséwein beträgt der Kontakt mit den Traubenschalen nur wenige Stunden. Je länger der Kontakt besteht, desto dunkler ist die Farbe des Rosés und desto voller und intensiver wird er im Geschmack.
Die Direktpressung
Bei dieser Herstellungsmethode kommt der Most nicht gemeinsam mit den Schalen in einen Tank, er wird also gar nicht mazeriert. Der Winzer presst die roten Trauben direkt. Auf diese Weise geben die Traubenschalen nur wenig Farbe und Geschmack an den Most ab. Er wird anschließend wie ein Weißwein weiter vergoren. Das Charakteristische dieses Verfahrens ist, dass die Trauben speziell für die Rosé-Herstellung gelesen werden. Dadurch entstehen leichte, elegante Rosés mit eigenem Charakter.
Die Saignée-Methode
Beim Saignée Verfahren („Saftabzug“) ist der Roséwein Nebenprodukt der Rotweinherstellung und auch so alkoholreich wie die Rotweine. Hier gelangt der Most gemeinsam mit den Schalen in einen Tank. Vor dem Beginn der Maischegärung werden 10-20 Prozent des Safts „abgezogen“ und separat vergoren. Die Rosé-Tönung entsteht auch hier durch die kurze Kontaktzeit mit den Schalen, ist vergleichsweise aber etwas dunkler. Der verbleibende Most wird mit den Schalen weiter mazeriert und zu einem besonders kräftigen und farbintensiven Rotwein ausgebaut.
Wie schmeckt Roséwein?
Ein guter Roséwein, dessen Alkoholgehalt meist zwischen 11 bis 13 Prozent liegt, duftet nach Sommer. Er hat ein feines, fruchtiges Bouquet aus frischen Früchten von Himbeere bis Erdbeere, Rhabarber, Pfirsich, Sauerkirschen, oft auch mit floralen Noten. Rosé wird temperiert (kühl) zwischen 6-12 Grad genossen.
Der Geschmack ist natürlich von unterschiedlichen Faktoren wie der Traube, Reifezeit, Lage, Klima und der Art der Verarbeitung abhängig. Roséweine schmecken meist fruchtig - frisch und haben eine milde Säure von süß bis trocken.
Ein Roséwein darf nicht kompliziert sein, aber durchaus komplex, er ist charakterstark, aber niemals aufdringlich.
Die Wirkung der Farbe Rosa
Die Farbe spielt eine große Rolle, warum Roséwein so beliebt ist. Das Farbspektrum reicht von zarter Lachsfarbe und hellem Kupferrot über Pink bis zu Erdbeerrot. Die Farbe des Roséweins soll mehr zum Trinken animieren als die blassen Gelbtöne der Weißweine oder das Rubinrot der Rotweine.
Roséwein in Italien - Sardinien
In den meisten Regionen in Italien wird der Roséwein Rosato oder auch Rosada genannt. Auch auf Sardinien trinkt man Rosé sehr gerne, kaum ein Wein schmeckt bei Sonnenschein und Temperaturen jenseits der 20 Grad besser.
Da der Cannonau mit die bekannteste Rebsorte der Sarden ist, werden aus ihr auch die meisten (trockenen) Roséweine hergestellt. Gerne wird auch mit anderen roten Rebsorten verschnitten, wodurch spannende Cuvées entstehen.
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